Jungpferdetag Fotos

Der Blick am Morgen aus dem Speicher zeigte ein wahres Winterwunderland. Die Wiesen und Bäume waren in Raureif getaucht und die Sonne blinzelte schon durch die laubleeren Baumkronen. Das Thermometer zeigt frostige Temperaturen also das allerbeste Wetter für unsere vierbeinigen Isländer und auch für die angereisten Islandpferdefreunde sollte die Sonne für einen angenehmen Tag sorgen.

Für unsere Jungpferde aber auch für uns ist der Tag immer besonders spannend. Die Wochen und Monate davor haben wir eine intensive Zeit mit ihnen verbracht, sie langsam an den Umgang mit uns gewöhnt und jedes von ihnen ganz individuell nach seinem Lerntempo angearbeitet. Schon bei den ersten Schritten Richtung Reitpferd zeigen sich die ganz unterschiedlichen Charaktere und auch Vorlieben der Jungpferde. Der Eine liebt es ausgiebig geputzt zu werden, der Andere traut sich die ersten Schritte ins Gelände ganz alleine oder braucht noch die Sicherheit eines erfahrenen Begleitpferdes. So haben wir das Glück ganz individuelle und sehr spannende Pferde kennenzulernen, denn jedes Jahr lernen wir wieder ganz viel von und mit ihnen. 

Da wir den größten Teil der Jungpferde seit Geburt und an kennen und sowohl die Geschwister als auch Eltern, Großeltern und teilweise sogar Urgroßeltern schon geritten sind können wir auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Um auch den Zuschauern einen kleinen Einblick in die Vererbung und Verwandtschaft unseres Jungpferdejahrgangs 2012 geben zu können, haben wir uns überlegt zu jedem Jungpferd mindestens einen Verwandten zu präsentieren.

Unsere, leider schon verstorbene, Vaena vom Lindenhof hat uns nämlich nicht nur ihren Vorzeige-Sohn Vaskur vom Lindenhof geschenkt, sondern auch weitere leistungsstarke und liebenswerte Nachkommen.

 Zum Beispiel Vakur vom Lindenhof, das fünfgängige Pendant zu seinem Vollbruder Vaskur. Der pechschwarze Rapphengst ist ein wahres Kraftpaket. Unter seiner Reiterin und Besitzerin Christiane-Peters Habig entwickelte sich Vakur im Laufe der Zeit zu einem sportlichen Fünfgänger (LK1) mit rasantem und sicherem Rennpass aber auch zu einem treuen und zuverlässigen Reitpartner.

Diesen Weg hat Valur vom Lindenhof noch vor sich. Mit viel Liebe widmet sich die Besitzerin Christina Wenzel der Ausbildung des erst 6jährigen Rasmus vom Lindenhof Sohnes damit er in die Fußstapfen seiner großen Brüder treten kann.

Der 2012 geborene Bragi Sohn Vægir vom Lindenhof wird das weiße Schaf unter den sonst so pechschwarzen Vaena Kindern.  Der charakterstarke Apfelschimmel wird mit Sicherheit noch von sich hören lassen. Schon beim Anreiten zeigte er enorm viel Willen und Selbstbewusstsein bei sehr schöner Gangverteilung.

 Das nächste Jahr hält noch ein besonderes Schmankerl für uns bereit. Unser Goldjunge und einer der letzten Nachkommen von Vaena, Valdimar vom Lindenhof (Isabell, Vater: Kongur frá Malou) kommt im Spätherbst zum Anreiten in den Stall.

Da wir 2011 den Großteil unserer Stuten von Vaskur haben decken lassen, können wir uns jetzt über seine Kinder freuen. Für einen direkten Vergleich zeigten wir den Zuschauern Vaskurs Nachkommen freilaufend in der Halle. Dem ein oder anderen ist mit Sicherheit aufgefallen, dass schwarz und fuchsfarben dieses Jahr im Trend liegen. Ros vom Lindenhof und ihr Bragi Fohlen sind da, nicht nur im Hinblick auf die Farbe, etwas hervorzuheben. Die langbeinige elegante Stute ist eine der wenigen Töchter unserer Lieblingstute Rodadís fra Gammelgård 2. Ros wurde schon als Fohlen mit einer Gesamtnote von 08,25 bewertet und schenkte uns dieses Jahr ein leichtfüßiges Fohlen (gesamt:08,08) von unserem Bragi.

Ohne ein Jungpferd von unserem Bragi geht es aber natürlich nicht. So stellte Eric dieses Jahr Elias-September vor. Da er, wie der Name schon vermuten lässt, erst recht spät geboren wurde haben wir ihn nur ganz leicht angearbeitet. Der Fuchsschimmel zeigte sich von der Kulisse gänzlich unbeeindruckt und lief mit seinem Vater Bragi souverän seine Runden. Warum wir Bragi so lieben zeigte Andreas nachdem Eric und Elias sich "ausklinkten". Im schnellen Tempo Tölt, mit fliegender Mähne und Beinen zeigte sich der Märchenschimmel und von seiner sehr beeindruckenden Schokoladenseite.

Zudem konnte Andreas Rökkvis ersten gerittenen Nachkommen vorstellen. Die Schimmelstute Herdis vom Lindenhof ist aus unserer Hera frá Hoftúni einer Galsi frá Sauðárkróki Tochter. Sie zeigte sich ebenso wie der Vater mit jeder Menge Tölt und begeistert uns durch ihre Intelligenz und Leichtrittigkeit.

Ein Highlight war mit Sicherheit für Viele Soley vom Lindenhof. Die kecke Fuchscheckstute ist eine Tochter von Lukku-Láki frá Stóra-Vatnsskarði und Gullbrá frá Húnsstöðum (MV:Parker frá Sólheimum). Für sie die richtigen Worte zu finden ist wahrlich eine Aufgabe. Nicht nur, dass sie beim Anreiten einfach vorbildlich, nein-schon fast streberhaft war, sie faszinierte uns von Anfang an durch ihren endlosen Tölt. Ein Pferd von dem man gar nicht genug kriegen kann!

Leider ist die Zeit über alle Pferde ausführlich zu berichten wie immer zu knapp. Wir bedanken uns aber ganz herzlich bei den Besitzern die uns dieses Jahr mit ihren Pferden unterstützt haben, sowie bei allen fleißigen Helferlein hinter den Kulissen.

Vielen Dank auch an Euch für euer Interesse an der Arbeit mit unseren Pferden und die anregenden Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Es hat uns wieder viel Spaß gemacht!

 

Fotos: NM und Maren Seuster